Beichte


Wer A sagt, muss auch B sagen:
Auf der Straße fiel mir dieses  Werbeplakat  ins Auge : AppSolution  Das klingt und liest sich ja fast so wie Absolution
Das Wort Absolution (lat. absolvere „loslösen“, „freisprechen“) bedeutet im religiösen Kontext das Vergeben einer Sünde nach dem Schuldbekenntnis (Beichte).
Da geht es ja auch um gutes Zuhören und dann um die Lossprechung... das kann doch kein Zufall sein?

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Und so funktioniert's:
1. Besuchen Sie mit Ihrem iPhone den Apple App Store
2. Laden Sie sich die App herunter
3. Genießen Sie eine neue Dimension des Hörens

Hier ist ein alter Beichstuhl von 1706 zu sehen. In vielen Kirchen stehen so antike Möbelstücke und sind manchmal sogar noch in Gebrauch

Aber die Zeit ist nicht stehengeblieben...und nun kommt das Abb ins Spiel- In der jüngsten Zeit haben sich mehrere "Beicht"portale im Internet etabliert

Was mir da aufgefallen ist: sie sind dunkel, düster und mysteriös gestaltet

Ein Fingerwisch, und alle Vergehen sind vergeben? Sünder bereuen jetzt per Smartphone, das Internet wird zum Beichtstuhl. Dabei sind Sakramente offiziell gar nicht digitalisierbar.

Mein Gott, macht das Internet uns das Leben leicht. Jetzt sind es nur noch zwei Klicks bis zur Vergebung. Häkchen setzen, die Schaltfläche anklicken, auf der steht: „Ich habe gesündigt und bereue“. Und dann gehe das – sozusagen – „direkt in den Himmel“, sagt Hartmut Landwehr.

Der 56-jährige Programmierer betreibt mit der Seite www.beichte.de ein Portal für virtuelle Vergebung. Er nennt das, was er tut, die „Digitalisierung eines Sakraments“. Natürlich könne er selbst nicht in die Wege leiten, dass all die Sünden vergeben würden, räumt Landwehr ein. „Aber die Leute sitzen dann vor dem Apparat und denken darüber nach, was sie alles getan haben. Und so wird der Herr ihnen wohl vergeben.“

Etwa dem anonymen User, der auf www.onlinebeichte.net gesteht: „Lieber Gott, bitte verzeih mir, ich habe meine verhassten Nachbarn heimlich bei der GEZ angemeldet.“ Oder dem Sünder, der einräumt: „Ich bin Busfahrer und spreche die Namen der Bushaltestellen absichtlich falsch und undeutlich aus.“

Dabei ist klar: ohne Beichtvater keine Beichte. Und ohne Priester kein Sakrament. Im Vatikanbericht „Kirche und Internet“ von 2002 heißt es zwar, Katholiken sollten sich „nicht scheuen, die Türen der sozialen Kommunikationsmittel für Christus aufzustoßen“, gleichzeitig stehe aber fest, dass „die virtuelle Realität kein Ersatz für die wirkliche Gegenwart Christi“ sei. Eine offizielle Online-Beichtseite bietet die Kirche nicht an.

Dabei wird die Beichte to go immer beliebter. Etwa 140 000 Smartphone-Nutzer haben sich die App von Beichthaus.com, dem nach eigenen Angaben größten deutschen Sündenerlass-Portal, heruntergeladen. Wer mindestens 17 Jahre alt ist und in seinem Bericht keine Personendaten verrät, dem genügt etwas Fingerwischen statt des Kreuzschlagens.


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Und so sieht ein modernes Beichtzimmer aus,  in dem man mit einem Seelsorger ein vertrauensvolles Gespräch über alles was bedrückt führen kann.

Wie paßt das zusammen?